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Im Jahre 1975 begann meine Beschäftigung mit dem Gustav-Regler-Archiv.

Original-Manuskripte, Entwürfe, Korrespondenz, kurz ein sehr umfangreicher Materialienbestand aus dem Nachlaß von Gustav Regler galt es zunächst einmal zu ordnen und als Archiv zu systematisieren .
Frühere schon in Familienbesitz sich befindende Konvolute, spätere Ankäufe meinerseits und Schenkungen kamen im Lauf der Jahrzehnte hinzu.
Eine Vorstellung von den Beständen meines Gustav-Regler-Archiv können Interessierte über das Kürzel "RR" im Literaturarchiv Saar-Lor-Lux -Elsaß ersehen bzw. durch entsprechende Hinweise in der Werkausgabe und den Neuauflagen der Werke von Gustav Regler.
Auch eine Abrundung der Archivmaterialien mit Fotos war mein Anliegen.
Porträts von Gustav Regler, seinen Frauen, seinem Umfeld während seines Lebens wie etwa Worpswede ,Mexiko etc., ebenso zeitgeschichtliche Fotos z.B. über den Saarkampf, den Spanischen Bürgerkrieg u.ä.m. stellen m.E. eine wichtige Ergänzung dar.
Anfragen zu Leben oder Werk von Gustav Regler habe ich immer gerne beantwortet. Sie fordern mich auch heute noch heraus!
Um eine wissenschaftliche Aufarbeitung zu ermöglichen, habe ich der Universität des Saarlandes die Gelegenheit geboten, meine gesamten Materialien zu kopieren.
Dies war die Grundlage für die Gründung einer Gustav Regler-Arbeitsstelle 1978 und die Herausgabe der Werkausgabe beim Stroemfeld Verlag.
Als Buchhändlerin in der dritten Generation initiierte ich bei bedeutenden Verlagen, wie der Büchergilde Gutenberg ,Frankfurt oder Steidl, Göttingen ab 1975 Neuauflagen und Erstausgaben.
Als Alleinerbin nach Gustav Regler und Peggy Regler besitze ich die Urheber- und Nutzungsrechte am Werk.
Dies gilt auch im Zusammenhang mit Marie Luise Vogeler-Regler, der 2. Ehefrau von Gustav Regler, deren Ehe kinderlos blieb.
Soweit es mir meine Zeit erlaubte, begab (bzw. begebe) ich mich auf Spurensuche bei Freunden, Bekannten, und Lebensorten von meinem Onkel in Deutschland, Frankreich, Mexiko und anderswo in der Welt, also überall dort ,wo der Weltenbürger einmal gewesen war. Viele gute Begegnungen waren mir vergönnt. Um nur einige zu nennen: Ruth Forster, Regina Peregrin, Bettina und Mascha Vogele , Gisèle Freund, Heinz Dieckmann, Walter Reuter, Gerda Preux-Friedeberg.
Auch Ausstellungen habe ich konzipiert und ausgerichtet, erstmals bereits 1978: "Streiflichter auf Leben und Werk von Gustav Regler".1998 wurde meine Ausstellung mit Gemälden, Zeichnungen und Schmuck von Marie Luise Vogeler-Regler, in Merzig gezeigt, später auch in Worpswede. Dies war die erste erarbeitete Dokumentation zur Lebensgefährtin und 2. Frau von Gustav Regler.
Zu literarischen Veranstaltungen z.B. mit Ludwig Harig 1988 "Gustav Regler-Republikaner", zu Vorträgen wie etwa den kunsthistorischen Aspekten im Werk von Gustav Regler, zu Lyrik (und Jazz) und weiteren Themen habe ich im Laufe der Jahre eingeladen.
Auf Aufforderung habe ich ebenfalls Vorträge gehalten z.B.: "Aussagen zur Person" mit Gegenständen aus Familienbesitz, die sich in den Texten von Regler widerspiegeln. Oder über seine Exilheimat Mexiko „Gustav Regler-Autor und provokanter Zeitzeuge im Refugium Mexiko“.

"Meine heimliche Hoffnung" schrieb mein Onkel zu Lebzeiten mir ins Album.
Auch wenn sein früher und jäher Tod diesen angedachten Aspekt mit gemeinsamen Reisen und Aktivitäten nicht mehr möglich machte, so habe ich mich doch immer bemüht, diesem Anspruch zu entsprechen und ihn und sein Werk der Vergessenheit zu entziehen.

Annemay Regler-Repplinger